Einleitung
In diesem Blogbeitrag möchten wir die Vorteile des Stückguttransports hervorheben. Welche Gründe sprechen dafür, auf eine Teilladung statt auf einen ganzen Container zurückzugreifen? Was müssen Sie beim Versand von LCL-Transporte beachten? Und wie hilft Ihnen Stückgut bei der Optimierung Ihres Cashflows? Aber zuerst, eine Begriffsklärung.
Was bedeutet LCL?
Die Abkürzung LCL steht in der Logistik für Less than Container Load. Vereinfacht ausgedrückt könnte man diese Form des Transports auch als “Container-Sharing” bezeichnen. Denn Retailer oder E-Commerce-Händler, die einen LCL-Transport buchen, teilen sich einen Container mit anderen Kunden. Es handelt sich dabei in der Regel um Warenlieferungen, die nicht groß genug sind, um einen ganzen Container zu füllen, und daher zusammen mit anderen Warenlieferungen, die dieselbe Strecke zurücklegen, konsolidiert und verschickt werden.
Vorteile LCL-Transporte
Über einen LCL-Transport sollten Händler immer dann nachdenken, wenn die z. B. in Asien georderte Warenmenge zu klein ist, um einen 40 Fuß großen Frachtcontainer (FCL = Full Container Load) zu füllen. Oder wenn dringend Warennachschub benötigt wird, der Lieferant jedoch nur einen Teil der bestellten Menge liefern kann. Es kann passieren, dass nicht klar ist, ob sich ein Artikel in einer besonderen Situation (wie etwa Bademoden zur Corona-Zeit, in der viele Urlaubsreisen entfallen) in der gewohnten Größenordnung verkaufen lässt. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen kleineren Vorrat zu ordern und einen LCL-Transport zu nutzen.
Ein LCL-Transport ist nicht nur bei ungewissen Absatzmengen oder Lieferengpässen eine Alternative, er erlaubt es auch, teure Lagerhaltung einzuschränken. Viele E-Commerce-Händler haben nur begrenzt Lagerraum zur Verfügung und müssen zusätzlichen Lagerplatz mieten, wenn sie große Warenmengen bestellen. Oft ist es solchen Fällen kostengünstiger, eine geringere Anzahl von Artikeln zu bestellen und bei Bedarf nachzuordern. Zwar fallen die Kosten für LCL-Transporte pro Artikel in der Regel höher aus als bei der Nutzung eines gesamten Containers, doch handelt es sich dabei um eine einmalige Ausgabe. Lagerraum hingegen erhöht die Kosten häufig langfristig.
Es gibt auch die Möglichkeit, einen kleineren 20-Fuß-Container für den Transport zu bestellen, doch die Reedereien versuchen, diese Containergröße auf ihren Schiffen auf ein Minimum zu reduzieren.
Der Grund: Der Aufwand für das Verschiffen ist der gleiche wie für den Container mit dem doppelten Fassungsvermögen. Deshalb kostet ein 20-Fuß-Container in der Regel fast genauso viel wie sein großer Bruder.
Herausforderungen im Stückgut-Transport
Nachdem wir nun die Gründe für den Einsatz von LCL-Transporten beleuchtet haben, ist es ebenso wichtig, auch die Herausforderungen zu kennen. Folgende Hürden können auftreten, wenn man sich mit anderen Importeuren einen Container teilt:
- Durch die Konsolidierung verschiedener Güter gestaltet sich die Prüfung durch den Zoll etwas aufwändiger. Der Schlüssel für eine schnelle und reibungslose Abwicklung sind dabei korrekte Frachtdokumente. Bestenfalls nutzen Versender eine digitale Lösung, die allen Beteiligten einen optimalen Überblick über vorliegende Daten zur FCL-Sendung verschafft und den Zugriff auf alle Dokumente direkt an einem Ort gewährt.
- Bei LCL-Transporten sind viele Parteien beteiligt, die es zu koordinieren gilt. Eine transparente und schnelle Kommunikation zwischen Lieferanten, Transporteuren und Händlern – am besten über nur einen Kanal – hilft ungemein, den Lieferweg der einzelnen Waren zur koordinieren.
- Am Ankunftshafen werden die Waren der verschiedenen Importeure dekonsolidiert. Häufig mangelt es dabei an Transparenz zum aktuellen Status, wodurch eine präzise Anlieferplanung erschwert wird. Bietet Ihre Spedition jedoch die Möglichkeit zur Sendungsverfolgung in Echtzeit an, lässt sich jederzeit nachvollziehen, wo sich Ihre Ware befindet und wann diese bei Ihnen im Lager eintreffen wird.
Die Qual der Wahl
Die unterschiedlichen Möglichkeiten des Transports bergen Risiken, aber auch Chancen. Für Retailer und E-Commerce-Händler heißt das, den Order-Management-Prozess zu optimieren und zu überlegen, wie viel Lagerplatz vorhanden ist. Zudem muss kalkuliert werden, welche Warenmengen wann benötigt werden und dies mit den Lieferanten zu koordinieren. Zur Kostenminimierung heißt das auch zu schauen, zu welchem Zeitpunkt der gewünschte Frachtweg am günstigsten ist. Die Kosten hängen auch stark von den saisonalen Feierlichkeiten in den Export-Ländern ab. So ist zum Beispiel die Golden Week in China für viele Verlader ein Anlass, sich vor dem Fest im Oktober einzudecken und ihre Waren aus China Wochen im Voraus zu verschiffen.
Nicht zuletzt ist es natürlich auch ratsam zu prüfen, ob ein FCL-Transport statt mehrerer LCL-Transporte sinnvoller ist.
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