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Ein wachsender Markt: Warum steigt die Nachfrage nach Offsetting?

Co2 carbon offsetting

Offsetting Projekte reduzieren, vermeiden oder binden Treibhausgase in der Atmosphäre. Die damit verbundene Wirkung wird quantifiziert, womit die Projekte als CO2-Zertifikate an Unternehmen verkauft werden können, die ihre Emissionen kompensieren wollen. Seit der COP26 im November 2021 hat die Nachfrage nach freiwilligen Emissionszertifikaten einen bisher noch nie dagewesenen Anstieg erfahren. Die steigende Nachfrage nach CO2Zertifikaten ist per se zwar keine neue Entwicklung, allerdings hat die COP26 die seit langem notwendigen Klimaschutzmaßnahmen auf globaler Ebene stark beschleunigt. Zahlreiche Unternehmen handeln und kompensieren mittlerweile ihren betrieblichen Kohlenstoff-Fußabdruck – ein wachsendes Bewusstsein, welches auch wir bei Forto bei unseren Kunden beobachten können. So haben sich im Jahr 2021, 62 % unserer Kunden dafür entschieden, ihre Sendungen mit Offsetting auszugleichen, um Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. Dieser Blog-Artikel gibt Einblicke, warum die Kompensation von CO2-Emissionen ein immer beliebteres Mittel für Unternehmen ist, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, und welche weiteren Entwicklungen dadurch noch vorangetrieben werden.  

 

Angebot und Nachfrage auf dem Markt für Kohlenstoff-Ausgleiche 

Die Dynamik, die hinter der steigenden Nachfrage und dem begrenzten Angebot an Zertifikaten steht, führt unweigerlich zu einer weiteren Entwicklung: dem steigenden Preis für CO2-Ausgleiche. Beobachtet man den Markt für freiwillige Kompensationen, so ist dem aktuellen Trend zufolge davon auszugehen, dass sich der derzeitige Preisanstieg bis 2022 und darüber hinaus, in größerem Umfang fortsetzen wird. So schätzt die vom Institute of International Finance (IIF) geförderte Taskforce on Scaling Voluntary Carbon Markets (TSVCM), dass die Nachfrage nach CO2-Zertifikaten bis 2030 um den Faktor 15 oder mehr, und bis 2050 um den Faktor 100, steigen könnte. Wenn die Nachfrage jedoch steigt, warum stagniert dann das Angebot? Obwohl die Nachfrage steigt, kann das Angebot an Emissionszertifikaten nicht mithalten. Der Hauptgrund für den langsamen Anstieg des Angebots ist die lange Vorlaufzeit der Kompensationsprojekte. Denn bevor ein Projekt CO2-Zertifikaten ausstellen kann, muss die Methodik entwickelt, das Projekt durchgeführt und schließlich von einer dritten Partei, z. B. Verra oder Gold Standard, überprüft werden. Je nach Projekt dauert dieser Prozess zwischen drei und fünf Jahre, bis dieser etabliert ist und die ersten Zertifikate verkauft werden können. Basierend auf diesen Vorgaben kann das Angebot nicht so schnell wachsen, wie die Nachfrage die wir aktuell erleben. Als Folge dessen steigen gerade unweigerlich die Preise für Emissionszertifikate so stark wie nie zuvor. 

 

Der Weg hin zu einer Net-Zero Kohlenstoff-Industrie

Bislang bleibt der Kohlenstoffausgleich die wirksamste Methode, um die Umweltauswirkungen von Transportaktivitäten zu dämpfen. Die Logistik ist eine Branche die schwer einzudämmen ist, d. h. eine wirksame Reduzierung der Emissionen erfordert den Einsatz von Technologien, die noch nicht ausgereift sind. Um eine unmittelbar positive Wirkung auf das Klima zu erzielen, ist Offsetting angesichts der derzeit verfügbaren Technologien in der Logistik, die aktuell beste Lösung. Betrachtet man beispielsweise die Seefracht, so haben Frachtschiffe eine Lebensdauer von 20-30 Jahren. So wird es noch Jahre dauern, bis Containerschiffe, die mit Net Zero Kraftstoffen betrieben werden, in größerem Umfang verfügbar sind, um die CO2-Emissionen wirksam zu reduzieren. 

Aus ganzheitlicher Sicht sind die Nachfrage und der Preisanstieg für den Kohlenstoffausgleich ein positives Signal. Denn mehr Investitionen in den Klimaschutz bedeuten mehr Förderung in die Entwicklung von Klimaschutzprojekten und Technologien zur Erreichung von Netto-Null-Treibhausgasemissionen. Die steigende Nachfrage auf dem Markt für freiwillige Kompensationszertifikate spiegelt auch wieder, dass immer mehr Unternehmen Klimaschutzmaßnahmen ergreifen und versuchen, etwas zu bewirken. In der Vergangenheit waren Kompensationsgutschriften oft unterbewertet, da das Angebot die Nachfrage überstieg. Jetzt erhalten diese Projekte mehr Mittel, die in weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels reinvestiert werden können.

 

Gibt es Alternativen zum Offsetting?

Um den Klimawandel wirklich langfristig zu bekämpfen, ist es zweifellos notwendig, Emissionen an der Quelle zu reduzieren und zu vermeiden. Bei Forto erforschen wir derzeit Dekarbonisierungsoptionen durch operative Emissionsoptimierungen in der Lieferkette sowie alternative Kraftstoffe – insbesondere Biokraftstoffe für die Seefracht und nachhaltige Flugkraftstoffe für die Luftfracht. In der Zwischenzeit ist die Kompensation von Kohlenstoffemissionen eine praktikable Option, um in der Logistikbranche Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen, bis nachhaltigere Alternativen in großem Maßstab verfügbar sind.

 

Offsetting bietet eine Reihe von Vorteilen 

Der wesentliche Vorteil der Kompensation besteht darin, dass Klimaschutzprojekte nachweislich Treibhausgase in der Atmosphäre reduzieren, vermeiden oder einfangen. Diese Wirkung muss von unabhängigen Dritten quantifiziert und nachverfolgt werden, und erst nach der Überprüfung können die Emissionsgutschriften ausgestellt und auf dem Markt verkauft werden. Doch

Offsettingprojekte sind nicht nur im Zusammenhang mit Kohlenstoffemissionen von Nutzen, sondern leisten auch einen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Denn zertifizierte Kompensationsprojekte tragen ebenso zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen bei. Diese 17 Ziele befassen sich mit einer breiten Palette von Themen, z. B. dem Kampf gegen Armut und Hunger, der Verbesserung der Bildung oder dem Ausbau sauberer und erschwinglicher Energie. 

Mit unserem Offsetting Produkt unterstützen wir zum Beispiel verschiedene Projekte, aktuelle Beispiele sind REDD+ Regenwald-, Gemeinde- und Erneuerbare-Energien-Projekte. Dabei tragen diese Projekte in Summe zu allen 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung bei.

 

Das Wichtigste in Kürze

Der Nachfrageanstieg auf dem Kompensationsmarkt den wir gerade erleben, ist auf das steigende Bewusstsein für die ökologischen Herausforderungen auf globaler Ebene zurückzuführen, welches durch die COP26 angestoßen wurde. Immer mehr Unternehmen erkennen den ökologischen und sozialen Wert von Kompensationsprojekten und ergreifen Klimaschutzmaßnahmen, indem sie ihren CO2-Fußabdruck kompensieren. Aufgrund des begrenzten Angebots an Emissionszertifikate führt der Nachfrageanstieg zwangsläufig auch zu einem Preisanstieg. In der Vergangenheit waren Kompensationsprojekte unterbewertet, so dass der Preisanstieg die dringend benötigten Mittel für weitere Klimaschutzmaßnahmen aufbringt. 

 

Wie sieht es mit Ihnen aus? Ergreifen Sie bereits Maßnahmen zum Klimaschutz? Wenn Sie daran interessiert sind, auf Ihrem Weg zur Nachhaltigkeit noch einen Schritt weiter zu gehen, besuchen Sie unsere Nachhaltigkeitsseite, um zu erfahren, wie Forto Sie dabei unterstützen kann, oder kontaktieren Sie uns bei weiteren Fragen. Unser Expertenteam steht Ihnen gern zur Seite, also lassen Sie uns gemeinsam den Weg hin in eine nachhaltigere Zukunft der Logistik gehen.

Nina Göntgen-Voss

Nina Göntgen-Voss

Nina ist bei Forto für das Thema Nachhaltigkeit zuständig. Nach ihrem Abschluss an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht sowie einigen Praktika in der Start-up Welt und in der Beratung, kam Nina im Mai 2016, als eine unserer ersten beiden Mitarbeiter, zu Forto. Seitdem trug sie maßgeblich zum Aufbau des Unternehmens bei, arbeitete in verschiedenen Abteilungen wie Sales and Business Development oder Operations and Product und leitete große funktionsübergreifende Projekte. In den letzten zwei Jahren führte und coachte sie das Global Supply Chain Operations Team und engagierte sich parallel dazu, in der damals freiwilligen Climate Action Group, welche im letzten Jahr zum Aufbau der heutigen Nachhaltigkeitsabteilung führte. Seit Januar 2021 widmet sie nun offiziell ihre gesamte Zeit, als Director Sustainability, diesem Thema, welches ihr auch persönlich sehr am Herzen liegt. Darüber hinaus verbringt Nina ihre Zeit gerne in der Natur mit ihrer Familie und Freunden und tankt Energie beim Tanzen zu elektronischer Musik.