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Aktuelle Beeinträchtigungen durch den Russland-Ukraine-Konflikt

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News Update – 03.03.2022

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen rund um die aktuelle Situation in der Ukraine und den betroffenen Nachbarländern, finden Sie hier die neuesten Updates.

 

Luftfracht

  • Der Luftraum der Ukraine und Moldawiens ist für alle kommerziellen Fluggesellschaften gesperrt
  • Über 35 Länder, darunter die United States, der EU-Block und Kanada, haben russischen Fluggesellschaften den Flugverkehr in ihrem Luftraum untersagt
  • Russland sperrt den Luftraum für die United States, Deutschland und 35 weitere Länder, als Reaktion auf die Sperrung des Luftraums mehrerer Länder für russische Flugzeuge
  • Die Flüge werden weiter südlich über den Nahen Osten umgeleitet

 

Seefracht:

  • Mehrere Reedereien haben angekündigt, dass sie als Reaktion auf die gegen Russland verhängten Sanktionen ihre Dienste zu russischen Häfen vorübergehend einstellen
  • Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine kann es zu Verzögerungen kommen, da Schiffe in den Häfen festsitzen oder umgeleitet werden müssen

 

Die Situation im Bahnfracht-Bereich bleibt weitgehend unverändert.

 

Schienengüterverkehr:

  • Der Schienengüterverkehr ist nach wie vor in Betrieb, obwohl wir derzeit nicht empfehlen, Bahntransporte zu buchen
  • Alle Grenzen sind derzeit noch offen, aber es ist mit Unterbrechungen zu rechnen

 

Hintergrund

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine löst gegenwärtig überall auf der Welt Besorgnis aus. Russland hat die beiden prorussischen Separatisten-Gebiete Luhansk und Donezk in der Ostukraine als selbstständige Staaten anerkannt und begonnen, die gesamte Ukraine anzugreifen. In der vergangenen Woche bestätigten lokale Behörden in Kiew das Eindringen prorussischer Kräfte in das von ukrainischen Regierungseinheiten kontrollierte Gebiet. Russische Militärfahrzeuge überschritten daraufhin an mehreren Stellen im Norden, Süden und Osten, auch von Weißrussland aus, die Grenze. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyy erklärte den Kriegszustand, nachdem militärische Ziele in der Nähe von Großstädten bombardiert worden waren. Die EU hatte bereits in den vergangenen Tagen auf diesen Bruch des Völkerrechts Sanktionen gegen Russland und die betroffenen Gebiete in der Ostukraine verhängt, welche in Folge der jüngsten Ereignisse abermals verschärft werden sollen. 

 

Was bedeuten die aktuellen Entwicklungen für die Logistik?

Auch wenn das volle Ausmaß der Auswirkungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abzusehen ist, so wird der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wahrscheinlich, abhängig von der Entwicklung der Krise, auch Auswirkungen auf unsere globale Supply Chain und Preise von Gütern haben. Neben den Beeinträchtigungen, vor allem im Bereich der Bahnfracht, könnten die Ereignisse so auch die weltweite Inflation in der Lieferkette weiter verschärfen. Vor allem mit Fokus aus den Energiesektor und dem Lebensmittel- und Rohstoffbereich, da Russland der wichtigste Erdgaslieferant für die EU und auch ein bedeutender Exporteur von Rohöl ist. Die Preise für Erdgas und Erdöl waren unter anderem schon wegen der Aussicht auf einen Konflikt in der Ostukraine stark gestiegen. 

Bislang sind die Auswirkungen auf die Lieferketten noch begrenzt. Die weiteren Entwicklungen könnten diese Umstände jedoch ändern. Sollten sich relevante Änderungen abzeichnen, werden wir Sie in diesem Blogbeitrag auf dem Laufenden halten. 

 

Die Krise in der Ukraine und die Auswirkungen auf die Bahn-, Luft- und Seefracht

Aktuell ist die Bahnfracht rund um die betroffenen Gebiete weiterhin funktionsfähig. Die operierenden Unternehmen im Schienengüterverkehr planen bereits auf alternative Routen auszuweichen, sollte sich der Konflikt weiter verschärfen und es zu Grenzschließungen kommen. Aufgrund der ungewissen Lageentwicklung, raten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch eher verfügbare Kapazitäten im Bereich Seefracht in Anspruch zu nehmen.

In der Luftfracht bleibt der ukrainische und moldauische Luftraum für alle kommerziellen Fluggesellschaften gesperrt. Aufgrund der derzeitigen Luftraumbeschränkungen wird ein allgemeiner Rückgang der Luftfrachtkapazität und -verfügbarkeit erwartet. Das Verbot für russische Fluggesellschaften in verschiedenen Lufträumen und die mögliche Notwendigkeit, künftige Flüge umzuleiten, könnte zu längeren Flugzeiten und einem Preisanstieg führen.

Die Seefracht ist bislang weitgehend unberührt vom Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Allerdings haben sich die Versicherungsprämien für die Schifffahrt für das Schwarze und das Asowsche Meer bereits Mitte Februar stark erhöht, denn sie wurden zu diesem Zeitpunkt als Risikogebiet eingestuft. Die Zusatzkosten für Transporte in die und aus der Region werden in der Regel auf die Ladung verteilt, die Frachtraten für die Verschiffung von Waren in und aus diesem Gebiet werden sich daher voraussichtlich verteuern. 

Ohnehin könnten die Frachtraten als Folge der Entwicklungen weiter steigen, unter anderem aufgrund von erhöhten Kosten für Treibstoffe. Denn auch wenn die Verfügbarkeit von Bunkeröl durch den Konflikt nicht direkt limitiert wird, so hat der hohe Ölpreis Experten zufolge einen Dominoeffekt auf die Bunkerölpreise. Auch bestehe laut Branchenstimmen eine gewisse Gefahr von Cyber-Angriffen durch russische Hacker, wodurch Schiffe ausfallen könnten. Da in der derzeitigen Situation die Lage in der Seefracht ohnehin bereits angespannt sei, könnte dies unter Umständen die Kapazitäten weiter verringern, was sich auf die Höhe der Frachtraten auswirken würde. 

 

Wie Forto Ihnen helfen kann diese Herausforderungen zubewältigen 

Niemand kann bislang voraussagen, wie sich die Dinge im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine entwickeln werden. Wir von Forto handeln proaktiv und halten Sie unter anderem hier über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden. Zudem haben wir eine Task Force mit Vertretern aller für Bahn-, Luft- und Seefracht relevanten Unternehmensfunktionen eingerichtet, um so rasch wie möglich agieren zu können. Unsere Kunden informieren wir zeitnah und regelmäßig durch unsere Account Manager über die Auswirkungen der Situation auf ihre Fracht.

Bahnfracht in den betroffenen Gebieten

Im Fall von Grenzschließungen und damit verbundenen Unterbrechungen oder Verzögerungen bei der Transitzeit, werden wir unsere Kunden mit gebuchter Fracht umgehend informieren und alternative Optionen, zum Beispiel die Beförderung der Waren per Luft- oder Seefracht eruieren, um die Zustellung der Waren zu beschleunigen. In Notfällen ist so ein COD (Change of Discharge Point), also die Änderung des Entladepunktes, beispielsweise eine denkbare Option. 

Lösungen für die Luftfracht

Für den Fall, dass der Luftraum über dem Konfliktgebiet geschlossen wird, müssen die Fluggesellschaften ihre Flüge über den Nahen Osten umleiten. Das kann unter Umständen zu längeren Flugzeiten und höheren Preisen führen. Sollte dies der Fall sein, informieren wir Kunden proaktiv, die von den Änderungen betroffen sind. 

 

 

Sie haben weitere Fragen? Mit Forto haben Sie stets einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite, der sich um Ihre Transporte kümmert. Wir informieren Sie unverzüglich, sollte einer Ihre Sendungen betroffen sein und besprechen mit Ihnen den weiteren Verlauf sowie sämtliche Handlungsoptionen. Zögern Sie bei Fragen nicht, uns via E-Mail zu kontaktieren.

 

Johannes Saade

Johannes Saade

Als Experte im Bereich Seefracht bringt Johannes langjährige Berufserfahrung in der Logistikbranche mit: Nach seinem Abschluss als Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung am GSIS Business College, startete er als Management Trainee bei Hellmann Worldwide Logistics und war zuletzt dort als Global Head of Trade Management Sea Freight tätig. Jonas genießt es in seiner Freizeit viel Sport zu treiben und ist begeisterter Werder Bremen Fan. Seine Leidenschaft für Individualreisen macht sich durch seine letzten Urlaubsziele kenntlich, die unter anderem nach Kongo oder Rwanda gingen.
Bei uns übernimmt Johannes die wichtige Positions des Head of Sea Freight und konzentriert sich dabei auf die Produktqualität und den Einkauf im Bereich Seefracht.