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Alles, was Sie über Zertifikate und Zollbestimmungen zur Einfuhr medizinische Ausrüstung wissen müssen
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Die verschiedenen Transportmöglichkeiten von Luft- bis Bahnfracht im Vergleich
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Ständig aktuelle Neuigkeiten zu den Regularien für den Import von medizinischer Güter
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: Da während der Covid-19-Pandemie überall medizinische Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel benötigt werden, beschleunigen die deutschen Zollbehörden den Transport dieser Güter nach Deutschland durch erleichterte Einfuhrbestimmungen. Zur Eindämmung der Pandemie hat die Europäische Kommission am 13. März zudem bestimmt, dass medizinische Schutzausrüstung auch ohne das CE-Konformitätskennzeichen in die EU eingeführt werden darf, wenn die nationalen Marktüberwachungsbehörden bestätigen, dass die Güter geltenden EU-Standards entsprechen. Dies gilt nur für den Zeitraum während der Pandemie. Diese Güter dürfen nicht in die normalen Vertriebskanäle gelangen und anderen Verwenden zugänglich gemacht werden. Für Atemmasken etwa steht ein Schnelltest zur Verfügung, der die Konformität mit europäischen Standards belegt. Daneben stellen die europäischen Normungsorganisationen, wie die deutsche DIN, verschiedene Europäische Normen für Medizinprodukte und persönliche Schutzausrüstung bis auf Weiteres kostenlos zur Verfügung.
Mit FreightHub steht Ihnen beim Import dieser Artikel ein zuverlässiger Partner für den Transport zur Seite. Wir unterstützen Sie gerne während des gesamten Prozesses, von Anfragen von Transport Preisen bis zur erfolgreichen Einfuhr Ihrer Waren durch unsere Expertenteams und unser starkes lokales Netzwerk sowohl in Asien als auch hier in Europa.
Was fällt unter Schutzausrüstung und welche Papiere sind nötig?
Grundsätzlich wird bei dem Import medizinischer Güter in drei Kategorien unterschieden: Persönliche Schutzausrüstung für den persönlichen Gebrauch, persönliche Schutzausrüstung für den medizinischen Gebrauch und medizinische Schutzausrüstung. Zur medizinischen Schutzausrüstung gehören u.a. Schutzbrillen, Gesichtsmasken, Schutzausrüstungen für Mund und Nase (z. B. Atemmasken), Schutzkleidung und Handschuhe. Viele dieser Güter für den europäischen Markt werden in Asien, hauptsächlich in China hergestellt. Für die reibungslose Zollabfertigung sollten die Waren CE-zertifiziert sein, auch wenn es in Zeiten von Corona die oben genannten Ausnahmeregelungen gibt, welche aber nur für Waren mit non-kommerziellen Zwecken gelten. Die Einhaltung der medizinischen Standards wird durch staatlich anerkannte CE Prüfungsinstitute je nach Kategoriezugehörigkeit abgenommen. Für Schutzausrüstung für den medizinischen Gebrauch muss der Hersteller die sogenannten CIQ-Papiere (China inspection and quarantine) für Artikel des medizinischen Bedarfs vorlegen. Ein Certificate of conformity oder certificate of compliance muss ebenfalls vorhanden sein. Um ein erhöhtes Risiko einer Zollbeschau oder Einschaltung der Marktüberwachsbehörde zu vermeiden, empfehlen wir die zuvor genannten Zertifikate proaktiv an uns zu senden.
Auf der Zollerklärung muss zudem der HS Code vermerkt werden. Dabei handelt es sich um eine für jedes Produkt festgelegte Nummer, anhand derer Zollbehörden weltweit auf einen Blick erkennen, um welchen Artikel es sich handelt. Die jeweilige Nummer ist davon abhängig, ob es sich um Güter für den medizinischen oder persönlichen Gebrauch handelt.
Empfehlungen für den Transport
FreightHub empfiehlt zudem, eine Transportversicherung abzuschließen, um die Risiken für den Fall des Verlusts oder der Beschädigung zu minimieren. Diese Versicherung lässt sich parallel zur Planung des Transports der medizinischen Güter über unsere digitale Plattform abschließen. Außerdem raten wir dazu, die Schutzausrüstung im Voraus zu bezahlen, denn die hohe Nachfrage führt zu weiter steigenden Preisen. Ein Vertrag zwischen Empfänger und Spediteur sowie zwischen Spediteur und Hersteller trägt dazu bei, finanzielle Verluste durch Beschädigung oder Verlust der Waren zu vermeiden. Gerne helfen wir Ihnen auch dabei, an Lieferanten medizinischer Schutzausrüstung heranzutreten, die für die Herstellung dieser Güter zertifiziert sind.
Zollerleichterungen und -beschleunigung
Wer medizinische Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel importiert, sollte darauf achten, dass in der Zollanmeldung die Codierung 9DFA vermerkt ist (IT-Verfahren zur Zolleinführung ATLAS-Einfuhr 0026/20 vom 2. April). Diese Codierung bedeutet, dass es sich bei der Warenlieferung um medizinische Hilfsgüter aufgrund der Corona-Situation handelt. Diese Waren werden bei der Zollabfertigung vorrangig behandelt.
Wirtschaftsbeteiligte (Personen, die bei ihrer Geschäftstätigkeit zahlreiche Zollanmeldungen vornehmen) benötigen eine EORI-Nummer (Economic Operators´ Registration and Identification number). Diejenigen, die medizinische Schutzausrüstung zollabfertigen wollen und bislang keine EORI-Nummer besitzen, erhalten sie bevorzugt, wenn sie ihren EORI-Antrag an die Mailadresse [email protected] schicken und nachweisen, dass sie Waren erwarten, die zur Eindämmung der Pandemie benötigt werden.
Einfuhrbestimmungen und Abgabenbefreiung
Werden Artikel aus dem Bereich medizinischer Schutzausrüstung nach Deutschland importiert, um in den freien Verkauf zu kommen, fallen sowohl eine Zollgebühr als auch die Einfuhrumsatzsteuer (19% des Warenwerts) an. Für Organisationen der Wohlfahrtspflege und des Katastrophenschutzes, während der Corona-Pandemie jedoch auch für Privatpersonen, Wirtschaftsbeteiligte und staatliche Organisationen ist die Einfuhr von medizinischer Schutzausrüstung unter der Voraussetzung abgabenfrei, dass sie die Artikel spenden. Und zwar an Krankenhäuser, Arztpraxen und andere Institutionen, die mit der medizinischen Notversorgung von Covid-19-Risikogruppen betraut sind. Für die Abgabenbefreiung von Corona-Hilfsgütern muss in der Zollanmeldung der EU-Code C26 verzeichnet sein.
Transportmöglichkeiten für Corona-Hilfsgüter
FreightHub bietet verschiedene Transportmöglichkeiten für Corona-Hilfsgüter aus China an, die sich auf unserer digitalen Plattform problemlos miteinander vergleichen lassen:
- Am schnellsten lassen sich Güter natürlich mit Luftfracht versenden – Atemschutzmasken sind innerhalb einer Transitzeit von 3 bis 7 Tagen am Zielort.
- Eine gute Alternative ist auch die Bahnfracht, bei der die Waren 14 bis 17 Tage lang unterwegs sind, jedoch weitaus weniger Kohlendioxid beim Transport ausgestoßen wird als bei der Luftfracht.
- Die Seefracht ist am längsten unterwegs: Es dauert ca. 30 Tage, bis die Hilfsgüter in Deutschland ankommen.
FreightHub ermöglicht selbstverständlich auch multimodale Transporte. Bei Bedarf lässt sich über unsere Plattform das Transportmittel problemlos ändern, etwa wenn die medizinische Schutzausrüstung schneller am Ziel sein soll.
Regulatorische Updates [NEWS TICKER]
Im Überblick die wichtigsten regulatorischen Bestimmungen für den Transport und die Einfuhr medizinischer Schutzausrüstung. Diese Liste wird fortwährend aktualisiert.
- 2. April 2020 Codierung 9DFA zur beschleunigten Zollabfertigung medizinischer Schutzausrüstung (gilt während der Corona-Krise bis auf Weiteres)
- 1. April 2020 Notfall-EORI für Hilfsgüter
- 30. März 2020 DIN stellt Normen für medizinische Ausrüstung kostenlos zur Verfügung
- 27. März 2020 Ausnahmeregelungen für die abgabefreie Einfuhr von medizinischen Geräten und Materialien als Hilfsgüter für die Corona-Krise (unter anderem Erweiterung des Kreises der Einführer)
- 13. März 2020 Einfuhr von medizinischer Schutzausrüstung ohne CE-Zeichen möglich, wenn bestätigt wird, dass die Waren den EU-Standards entsprechen
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