+49(0)30-56795818  |  Login  | 

[language-switcher]   |

Das kleine 1×1 der Luftfracht: Alle wichtigen Basics zum Warentransport über den Luftweg

air shipping luftfracht

Lange Zeit galt der Transportmodus Luftfracht als alleinige Option für besonders hochwertige Fracht und eilige Sonderlieferungen. Diese Denkweise ist jedoch längst überholt und der Transportmodi Air Freight erfreut sich nicht zuletzt aufgrund seiner hohen Zuverlässigkeit und sehr guter in-time Performance, immer größerer Beliebtheit. Gerade in der aktuellen Lage, wo der Seefrachtmarkt aufgrund der jüngsten Ereignisse, rund um die Blockade des Suez Kanal oder dem Hafenstau in Yantian, mit massiven Verspätungen und hohen Frachtraten kämpft. So ist es kaum verwunderlich, dass immer mehr Fluggesellschaften auf Fracht umrüsten und ihr Angebot massiv aufstocken. Gerade im Handel mit Übersee ist die Luftfracht unverzichtbar geworden. Die weltweit größten Umschlagplätze befinden sich in Asien. Auf europäischer Ebene liegt Deutschland jedoch bereits unter den Top Ten, mit den Flughäfen Frankfurt, Leipzig/Halle und Köln/Bonn. Alles was Sie jetzt rund um den Transportmodus Luftfracht wissen müssen und welche ersten Checkpunkte auf Ihrer Agenda stehen sollten, um sich die vielen Vorteile zunutze zu machen, wollen wir Ihnen im nachfolgenden Beitrag verraten.

 

Luftfracht verstehen: Was zeichnet den Transport aus?

Ganz allgemein kann Luftfracht auch als Güterverkehr per Luftfahrzeug umschrieben werden. Die Warenladung kann dabei entweder auf Linien- oder aber auf Charterflügen transportiert werden, je nach Umfang und Dringlichkeit in Form von Fracht-, Express- oder Kurriersendungen. Darüber hinaus unterscheidet man allgemein in Sammelluftfracht und Einzelsendungen, weitläufiger auch als Standard Luftfracht bezeichnet. Solch eine Standard Luftfracht wird in der Regel unterhalb des Decks einer Passagiermaschine gelastet, in dem Fall spricht man von den sogenannten Belly-Flügen. Kleinere Sendungen, was eher der Norm entspricht, finden auf standardisierten ULD-Containern (Unit Load Device) ihren Transport –  größere Elemente auf ULD-Paletten. Diese werden durch den Transport via Linienfrachter befördert, wobei der gesamte Flugzeuginnenraum mit Warencontainern ausgefüllt ist. Mehr als zwei Drittel aller Luftfrachten werden so auf reinen Frachtflugzeugen und ein Drittel als Beiladung bei regulären Passagierflügen befördert. Der Frachtanteil nimmt insbesondere bei Entfernungen über 4.000 Kilometer stark zu. Dies betreffen also nicht nur Flüge nach China, sondern bereits auch Flugziele in den Mittleren Osten. Zu den wichtigsten Warengruppen in der Luftfracht gehören im Allgemeinen Elektronik, Maschinen, optische, medizinische Instrumente sowie Pharmaprodukte. 

Besonders charakteristisch für die Luftfracht ist der One-way-Verkehr. Im Gegensatz zu Passagieren kehrt Luftfracht also in der Regel nicht wieder an ihren Versandort zurück. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht im Verkehrsaufkommen, was oft in Überkapazitäten in eine Versandrichtung hin, münden kann.

 

Welche Akteure gibt es am Luftfrachtmarkt?

Wie bei der Verfrachtung anderer Modi auch, bezieht sich das jeweilige Transportangebot, das ein Versender erhält, auf Kapazitäten, die einem Spediteur zur Verfügung stehen, um Warensendungen zu befördern. Die Carrier sind im Fall der Luftfracht die Fluggesellschaften. Diese verkaufen ihre Kapazitäten an Spediteure, welche wiederum versuchen, ebensolche mit Fracht zu befüllen. Zudem gibt es bei der Beförderung von Waren im Luftraum aber auch noch eine weitere Besonderheit, die es in diesem Kontext zu nennen gibt. Da zum Teil mehrere Länder überflogen werden, inklusive verschiedenster länderspezifischer Abkommen unter diesen, sind beim Luftfrachttransport weiterführende Instanzen, über die eigentlichen Vertragspartner hinaus, am Gesamtprozess beteiligt. Um hier eine Vereinheitlichung und gleiches Recht für alle Partizipierenden zu schaffen, hat sich die International Air Transport Association (IATA) gebildet, welche als Dachverband fungiert. Wie allgemein üblich, fungiert der Spediteur beim Frachtsammeltransport als Schnittstelle zwischen Frachtführer und Auftraggeber. Darüber hinaus agiert dieser als Agent der IATA, und hat damit ebenso eine vermittelnde Funktion inne.  Auch Forto besitzt eine solche IATA-Lizenz und greift auf ein breit aufgestelltes und zuverlässiges Partnernetzwerk zurück, um stets beste Lösungen eruieren zu können. Der Vertragsnachweis der Luftfrachtsendung wird durch das entsprechende Schriftstück des Luftfrachtbrief wirksam, im internationalen Kontext als Air Waybill (AWB) betitelt. 

 

Wie lassen sich Dauer und Kosten kalkulieren?

Transport in Windeseile 

Der unschlagbare Vorteil der Luftfracht liegt klar auf der Hand: seine Schnelligkeit. Während Kuriergüter spätestens am nächsten Tag zugestellt sind, treffen Expressgüter nach maximal drei Tagen ein und Standardgüter nach höchstens sieben Tagen. Damit ist der Transport über die Luftfracht, im direkten Vergleich zur See- oder Bahnfracht, zweifelsohne die schnellste Art Waren von A nach B zu bringen. Ein enormer Wettbewerbsvorsprung, gerade bei zeitsensiblen und sehr wertvollen Gütern, bei denen der Kunde erwartet stets über den Verbleib seiner Ware informiert zu sein und lange Wartezeiten nur ungern in Kauf nimmt.  

 

Luftfracht berechnen: allgemeine Frachtraten 

Das Preisgefüge in der Luftfracht unterliegt im Bereich der Sammelluftfracht, der Kostenkalkulation nach IATA Berechnungsschema, welche in der Tariftabelle The Air Cargo Tariff Manual (TACT) Veröffentlichung finden und grundsätzlich für die Beförderung von Flughafen zu Flughafen gelten. Der so errechnete Preis muss zusammen mit der Berechnungsweise im Air Waybill angegeben werden. Grundsätzlich ist die Kalkulation von Luftfrachtraten jedoch äußerst komplex, da zusätzlich zu den allgemeinen Raten noch weitere Faktoren, wie die Warenklassenraten und Spezialraten existieren, welche nachher den Endpreis beeinflussen. 

Allgemeine Rechengrundlage der TACT-Tarife sind zwei Größen. Zum einen ist das Volumengewicht entscheidend, als die raumgreifende Masse im Frachtraum des Fliegers, welches zum anderen dem tatsächlichen Gewicht der Warensendung gegenübergestellt wird. Der höhere der beiden Werte wird dann, als Basis für die Preiskalkulation herangezogen. Für Luftfracht kommt der Faktor 1 m³ = 167 kg zur Anwendung. Auf Strecken, die standardmäßig ein hohes Luftfrachtaufkommen bedienen, können zudem bessere Preise angeboten werden, als auf exotischen Routen. Darüber hinaus beeinflusst die Summe der in Auftrag gegebene Versandmenge den Preis.

Für ganze Container-Ladungen gibt es darüber hinaus im TACT eigene Berechnungen. Zu den IATA-Raten addieren sich hier on top noch einmal Nebengebühren und die Kosten für den Spediteur. Damit setzt sich der finale Preis für eine Luftfracht am Ende aus vielen Bausteinen zusammen. So ist es kaum verwunderlich, dass bei traditionellen Speditionen eine solche Preiskalkulation, durchaus mehrere Tage in Anspruch nehmen kann, wobei der Endpreis auf dem Angebot nicht immer ersichtlich ist.

 

Luftfracht organisieren 

Schritte die Sie tätigen müssen, um Ihre Waren in die Luft zu befördern

Unabhängig davon ob Sie eine gesamte Container-Ladung transportieren wollen oder nur eine Teilladung beanspruchen: nach Speditionsbeauftragung ist vor den nötigen Formalitäten. Hierbei helfen wir von Forto gern, alle nötigen Schritte unkompliziert in die richtigen Wege zu leiten. An erster Stelle steht dabei die Festlegung der Incoterm und die Spezifizierung des Sendungsumfangs im Frachtvertrag. Die Abkürzung Incoterms steht für den Begriff International Commercial Terms, also international greifende Handelsklauseln, die Händler bei Vertragsabschlüssen nutzen, um die einheitliche Kosten- und Pflichtenverteilung sowie den Gefahrenübergang zu definieren. Sind diese Punkte fixiert, kann im nächsten Schritt der Frachtraum gebucht und die Zollabfertigung organisiert werden. Dabei wird die Luftfracht wie bereits beschrieben, entweder in reinen Frachtflugzeugen oder als Beiladefracht in Passagierflugzeugen angeboten. Eine weitere Variante der Beförderung ist zudem der Luftfrachtersatzverkehr per Lkw oder Bahn. Diese Alternative wird im Allgemeinen auch als Road-Feeder-Service bezeichnet und erfolgt in der Umsetzung im Auftrag der Luftverkehrsgesellschaften. Obwohl der Transport offensichtlich am Boden stattfindet, behält die Fracht ihren offiziellen Status der Luftfracht.

Als vor- und nachgelagerte Stufe im Versandprozess stehen dazu die Bodentransporte. Diese betreffen den Vorlauf, also die Weiterreichung der Waren vom Versender zum Flughafen sowie den Nachlauf, also den Weg vom Flughafen zum Empfänger. Diese werden durch Luftfrachtspediteure im Auftrag der Versender und Empfänger organisiert.

 

Vorteile im Überblick

Luftfracht bietet Ihnen die wohl schnellste, sicherste und effizienteste Art Waren zu transportieren. Der wohl größte Vorteil – die Geschwindigkeit – liegt klar auf der Hand. Wenn Ihre Ware so zügig wie möglich das Ziel erreichen soll, ist Luftfracht zweifelsohne mit Abstand die beste Option. Denn im direkten Vergleich zur beliebten See-Alternative sind Flugzeuge in etwa 30-mal schneller unterwegs. 

Aber auch in Punkto Zuverlässigkeit hat der Transportmodus Air Freight weit die Nase vorn. Fluggesellschaften sind bei der Abfertigung von Flugplanänderungen besser als Seefracht-Unternehmen, was die Abflug- und Ankunftszeiten für die Luftfracht bedeutend zuverlässiger macht. Eine verpasste Abfahrt mit einer Reederei kann eine Verspätung von einem Tag oder mehr bedeuten. Die Fluggesellschaften hingegen halten sich an einen strengen Zeitplan, in der Regel mit mehreren Flügen pro Tag. 

Zudem ist die Luftfracht eine äußerst sichere Alternative zur Seefracht, was insbesondere für hochwertigen Güter relevant ist. Jeder, der in der Sicherheitswarteschlange eines Flughafens festsitzt, kann sich damit identifizieren. Denn auch die Fracht durchläuft einen ähnlich standardisierten Prozess, bei dem mehrere Sicherheitskontrollen am Flughafen gewährleisten, dass das Risiko von Beschädigungen oder Diebstahl im Vergleich zur Seefracht reduziert wird. Und auch wenn die Piraterie auf den Meeren rückläufig ist, so besteht dennoch die Möglichkeit, dass Warensendungen beim Transport über die globalen Gewässer beschädigt werden oder über Bord gehen. Allein im Jahr 2020 gingen in 80 Tagen mehr als 3000 Container auf diese Art verloren. Ein Risiko, welches bei der Luftfracht nicht besteht.

Und auch wenn Luftfracht im ersten Moment um einiges teurer erscheint, so bringen die kurzen Laufzeiten auch einen bedeutend höheren Warenumschlag mit sich, was wiederum zu geringeren Kapitalbindungskosten führt. Dies wirkt sich positiv auf Ihren Cashflow aus.

 

Mit dem Luftfracht-Service von Forto haben Sie, auch in der aktuellen Situation, eine zuverlässige Möglichkeit Ihre Waren zuverlässig ans Ziel zu bringen. Sie möchten mehr über Fortos Luftfracht-Lösungen erfahren? Melden Sie sich gern per Mail mit Ihrem Anliegen hier bei uns. Unser Experten-Team gibt Ihnen und Ihren Transporten gern den nötigen Rückenwind.