Das Yantian International Container Terminal (YICT) in Shenzhen, einer der verkehrsreichsten Containerhäfen Chinas, hat strenge Desinfektions- und Quarantänemaßnahmen wegen COVID-19 verhängt. Der Hafenbetrieb ist daher eingeschränkt. Staus im Hafen und Verzögerungen bei der Abfertigung von Schiffen und der Verladung von Containern sowie Schiffsverspätungen und damit Verzögerungen bei der Seefracht sind die Folge. Ein Großteil der Reedereien fährt den Hafen als Folge dessen nun nicht an, sondern versucht teilweise die Container über umliegende Häfen zu verladen.
Die Hintergründe
Wegen eines COVID-19-Ausbruchs unter den Hafenmitarbeitern war Yantian Ende Mai vorübergehend geschlossen worden. Die Annahme exportbeladener Containerschiffe wurde ausgesetzt, der Containerhof zur Annahme von Exportcontainern vorübergehend gesperrt. Die unmittelbare Folge? Ein massiver Stau an Containern bis vor die Tore des Hafens.
Auch nach der Öffnung des Hafens am 31. Mai läuft der Betrieb stockend. Zeitweilig lagen vor Yantian mehr als 40 Containerschiffe vor Anker. Bei einem Volumen, von fast 25.000 TEU die der Hafen pro Tag im Schnitt nicht abfertigen konnte, ist es kaum verwunderlich, dass die Situation nun enorme Herausforderungen für die Logisitik mit sich zieht. Der Teilausfall des Hafens von Yantian, einem der lebhaftesten Häfen weltweit, mit etwa 100 Schiffsanläufen pro Woche, verschärft damit abermals die ohnehin angespannte Lage im Asien-Europa-Verkehr in der Seefracht.
Welche Folgen zieht die Schließung von Yantian für den globalen Handel nun mit sich?
Große Reedereien kündigten bereits an, eine Reihe von Schiffsanläufen in Yantian auf ihren fahrplanmäßigen Routen auszulassen bzw. Schiffsabfahrten von dort zu canceln. Dies scheint gegenwärtig 40 Schiffe der 2M Alliance (Maersk und MSC) zu betreffen, 16 THE Alliance Schiffe sowie weitere 11 bei CMA CGM. Der Rückstau an Containern bleibt weiterhin hoch, nicht zuletzt weil in Yantian zur Zeit immer noch auf einem Produktivitätsniveau von 40 – 45 % gearbeitet wird. Der Druck auf die Lieferketten aus Südchina dürfte sich damit weiter erhöhen, unter anderem, weil zahlreiche Container aktuell nicht zur Verfügung stehen:
- Equipment: Die blockierten Container treiben eine weiter abnehmende Verfügbarkeit, was sich weiterhin tiefgreifend auf den Warenexport auswirkt.
- Alternative Verladehäfen: Viele Spediteuere wechselten insbesondere auf die umliegenden Häfen Nansha und Shekou, welche nun als Folge einer kapazitären Überbelastung ebenfalls mit weitreichenden Verzögerungen zu kämpfen haben.
- LKW-Stau: Durch die von der Regierung erhobenen Quarantänemaßnahmen, sinkt zudem die Verfügbarkeit an Lkw-Fahrern, was nun zu weitreichenden Straßen-Staus vor den südchinesischen Häfen führte.
- Höhere Frachtraten: Aufgrund des nach wie vor andauernden Mangels an Containerns, aber auch aufgrund möglicher “Congestion-Zuschläge” der Reedereien, ist es sehr wahrscheinlich, dass es auch in Zukunft weiterhin zu höheren Frachtraten kommt.
- Längere Transportdauer: Auch bei der Transportzeit von China nach Europa ist mit weiteren Verzögerungen zu rechnen, durch die verkehrsbedingte verspätete Abholung und Anlieferung der Container auf dem See- und Landweg.
Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Nachwehen des Backlogs in China, hervorgerufen durch den Hafenstau in Yantian, noch für weitere drei bis vier Wochen anhalten werden. Die negativen Auswirkungen auf die globalen Lieferketten werden bereits jetzt als schwerwiegender bewertet, als jene die die Blockade des Suez Kanals hervorgebracht hatte. Denn auch wenn die Schiffe nach und nach abgearbeitet werden können, bleiben die Kapazitäten im Bereich der Lkws gegenwärtig knapp. Denn aktuell prägen das Straßenbild massive Staus der mit Export-beladenen Trucks.
Was wir von Forto in dieser Situation für Sie tun können
Die Lage mag zwar auf den ersten Blick undurchsichtig erscheinen, doch es gibt einige Möglichkeiten, mit den derzeitigen Herausforderungen in der Seefracht umzugehen. Gerne helfen wir von Forto Ihnen dabei, die in Ihrer Situation benötigten Maßnahmen zu ergreifen:
- Auf unserer digitalen Plattform sehen Sie in Echtzeit, wo sich Ihre Waren befinden. Sie sind damit jederzeit über den Status Ihrer Warensendung informiert.
- Gerne helfen wir Ihnen dabei, die Planung Ihrer Sendungen strukturiert der aktuellen Situation anzupassen. Unsere Kunden informieren wir über Ihre Möglichkeiten selbstverständlich umgehend.
- Darüber hinaus empfehlen wir in der aktuellen Situation auch eine längerfristige Planung anzuvisieren und Buchungen, für die kommende Woche aber auch für die nächsten bereits schnellstmöglich zu fixieren, damit zeitnahe Verschiffungen sichergestellt werden können.
- Für zeitkritische Waren bieten wir Ihnen Möglichkeiten zum Versand per Luftfracht an. Wir stellen Ihnen gerne – auch kurzfristige – Alternativen vor. Sprechen Sie Ihren Kundenbetreuer darauf an. Ganz egal, ob Sie einzelne Paletten oder ganze Container versenden möchten.
Mit Forto haben Sie nicht nur in herausfordernden Situationen einen Ansprechpartner, der Ihnen hilft, die für Sie passende Lösung für den Transport Ihrer Waren zu finden. Sollte eine Ihrer Sendungen von einem Stau, einem Schiffsausfall oder Ähnlichem betroffen sein, informieren wir Sie und besprechen mit Ihnen, welche Alternativen es gibt. Melden Sie sich auch gerne jederzeit bei uns per E-Mail, sollten Sie Fragen haben.
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