In der Nacht vom 23. auf den 24. März, ereignete sich auf dem Suezkanal ein Szenario, welches selbst Laien beim bloßen Anblick kurz den Atem anhalten lässt: Das auf Grund gelaufene Containerschiff MV Ever Given blockiert, mit einer Länge von sage und schreibe 400 Metern, sämtliche Wasserwege des Kanals. An ein Passieren ist hier gerade bei Weitem nicht zu denken.
Ersten Berichten zufolge sei Verursacher der Misere, unter anderem ein technisches Problem gewesen. Der mutmaßliche Stromausfall wurde aber als Auslöser, seitens der Schiffsbetreiber, schnell dementiert. Grund für das Liegenbleiben des Containerschiffes sei vorrangig eine äußerst starke Windböe gewesen. Erste ägyptische Meteorologen-Berichte bestätigen die Aussage. Die Gegend um den Suezkanal wurde am Dienstag von starken Winden und einem Sandsturm heimgesucht, mit Böen von bis zu 50 km/h.
Ungeachtet der Tatsache jedoch, was das Schiff nun letztlich zum Erliegen brachte, das Ergebnis bleibt dasselbe: Die wichtigste Wasserstraße zwischen Asien und Europa ist blockiert.
Die MV Ever Given gilt mit einer Schwere von 220.000 Tonnen und der Länge von 400 Metern als so genanntes Megaschiff. Kaum verwunderlich, dass die aktuellen Bergungsarbeiten durch kleinere Schlepper und Bagger, an einen Kampf von “David gegen Goliath” erinnern. Doch Schifffahrtsexperten sprechen sich positiv aus und rechnen mit einer Auflösung der Blockade innerhalb der nächsten Tage, vielleicht sogar schon Stunden.
Welche Folgen könnte der Stau für den globalen Handel haben?
Der Suezkanal fertigt in der Regel pro Tag Dutzende von riesigen Containerschiffen ab. Jeder längere Stillstand könnte demnach ernsthafte Verzögerungen in der gesamten globalen Lieferkette bedeuten. Sobald die MV Ever Given erst einmal geborgen ist, läuft diese zum nächsten Hafen über, was die Abfertigung der Container stark beeinträchtigen kann. Was damit also wahrscheinlich ebenso “ins Rollen” gebracht wird, ist der nachfolgende Verlauf:
- Transit Times: Mögliche Verzögerungen der Transportzeiten um einige Tage, durch die Blockade und/oder eventuelle Umleitung von Schiffen auf die Route um Südafrika.
- Equipment und Kapazitäten: Abnehmende Verfügbarkeiten durch den verzögerten Umschlag der Container können sich ebenso auf den Warenexport niederschlagen.
- Ratenentwicklung: Monetäre Auswirkungen sind aufgrund der verringerten Kapazitäten nicht auszuschließen.
Die Lage scheint bisher unverändert. Die geplante Ankunft des taiwanesischen Schiffes am 1. April 2021 in Rotterdam, wird auf jeden Fall nur schwer zu realisieren sein. Über die aktuelle Entwicklung halten wir Sie auf dem Laufenden.
Welche Maßnahmen wir von Forto für Sie ergreifen
Wenn Sie nicht ganz tatenlos auf die nächste Berichterstattung warten wollen, verraten wir Ihnen, was Sie unterdessen bereits tun können.
- Informiert sein: Mit Hilfe unserer digitalen Plattform sehen Sie auf einen Blick, welche Ihrer Sendungen betroffen ist oder noch Gefahr läuft, betroffen zu werden, sollte der Stau weiter anhalten.
- Flexibel bleiben: Bei ausstehendem Warenversand bieten wir Ihnen zeitnah mögliche Alternativen, für eine möglichst minimale Verschiebung der Transitzeit.
- Vorbereitung treffen: Wir haben unsere Luftfracht-Kapazitäten erhöht und können Ihnen kurzfristig auf Ihre Bedürfnisse passende Lösungen – von der einzelnen Palette bis zum gesamten Container – anbieten. Sprechen Sie dafür einfach Ihren Kundenbetreuer an.
Mit Forto haben Sie einen starken Partner an Ihrer Seite, der sich um Ihre Transporte kümmert. Wir informieren Sie umgehend, sollte einer Ihre Sendungen betroffen sein und besprechen mit Ihnen den weiteren Verlauf sowie sämtliche Handlungsoptionen. Zögern Sie bei Fragen nicht, uns via E-Mail zu kontaktieren.
Bildquelle: Julianne Cona, Instagram