+49(0)30-56795818  |  Login  | 

[language-switcher]   |

How-To Guide: Logistik von und nach Dänemark. Alles, was Sie wissen müssen.

logistik dänemark

Das älteste Königreich der Welt wird von zwei Meeren umrahmt: der Nord- und der Ostsee. Von den Wikingern bis zu den größten Reedereien der Gegenwart verzeichnet Dänemark eine reiche Seefahrtsgeschichte. Wer Waren aus- oder einführen möchte, dem bietet die skandinavischen Halbinsel deshalb eine ausgezeichnete Infrastruktur. Unzählige Häfen, über 400 Inseln, teils über Brücken miteinander verbunden, sowie sechs internationale Flughäfen bilden die zentralen Logistik-Adern des Landes. Die geographische Lage macht Dänemark damit zu einem strategisch wichtigen Drehkreuz zwischen Skandinavien, dem Vereinigten Königreich und Zentraleuropa. Erfahren Sie in diesem Blogpost mehr über die wichtigsten Handelsrouten, Dänemarks bedeutendste Import- und Exportgüter, besondere Ein- und Ausfuhrvorschriften sowie weitere länderspezifische Besonderheiten. Kontaktieren Sie außerdem unsere Experten vor Ort. God fornøjelse med læsningen!

Dänemark: Import- oder Exportnation?

Dänemark verfolgt eine liberale Handelspolitik und profitiert stark von seinen internationalen Verflechtungen. Der Großteil der arbeitenden Bevölkerung ist im Dienstleistungssektor tätig, weshalb das Land auf Warenimporte aus dem verarbeitenden Gewerbe und auf die Einfuhr von Rohstoffen angewiesen ist. Trotzdessen verzeichnet das 5,8 Millionen Einwohnerland seit 1988 positive Handelsbilanzen. 2021 hat Dänemark Güter im Wert von 122B DKK (Dänische Kronen) eingeführt und Produkte im Wert von 137B DKK ausgeführt. Damit steht Dänemark im Jahr 2020 auf Rang 34 der Weltwirtschaft in Bezug auf das BIP.

Was sind Dänemarks wichtigste und/oder meistgehandelte Rohstoffe und Warengruppen?

Lampen, Lakritze, LEGO. Dänemarks Marken und Produkte sind bei Verbrauchern begehrt. Seit Jahren erfreuen sich zudem dänisches Möbeldesign, Textilien sowie Haushaltswaren rund um das “Hygge”-Konzept (=Gemütlichkeit, dänisches Lebensgefühl) zunehmender Beliebtheit. 
Die bedeutendsten Ausfuhren – am Umsatz gemessen – sind jedoch andere Warengruppen. Zu den wichtigsten Exportgütern Dänemarks gehören Pharmaerzeugnisse. Verpackte Arzneimittel machen dabei den Löwenanteil aus. Der Maschinenbau – einschließlich Computern und medizinischen Geräten – ist ein weiterer wichtiger Absatzmarkt. Das Land verfügt zudem über eine große Anzahl landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die Erzeugnisse daraus (allen voran Schweinefleisch und Milchprodukte) werden in großem Maße in die EU aber auch nach Asien exportiert. Daneben ermöglicht die geographische Lage Dänemark die Förderung von Erdöl und Erdgas. Allerdings sind die Fördermengen seit ein paar Jahren rückläufig. Seit der europaweiten Energiewende ist die Windradtechnologie der weitaus bedeutendere “Exportschlager”. Hauptabnehmer dafür ist Deutschland. 

 

Dänemarks wichtigste Importgüter sind hingegen überwiegend Maschinen (22 Prozent der Gesamteinfuhren), elektronische Geräte, chemische Erzeugnisse, Kraftwagen, Nahrungsmittel und Getränke, Brenn- und Rohstoffe sowie Schmiermittel.

Handelsrouten und Handelspartner in Dänemark, die Sie kennen sollten

52% der dänischen Exporte verbleiben in der EU. Dabei ist Deutschland der größte und wichtigste Abnehmer dänischer Produkte. Der zweitwichtigste Handelspartner ist das Nachbarland Schweden, gefolgt von den Niederlanden, Norwegen und dem Vereinigten Königreich. Dänemarks größter interkontinentale Handelspartner sind die USA. 

 

69 % der dänischen Importe kommen ebenfalls aus der EU. Deutschland, Schweden und die Niederlande sind die wichtigsten Importpartner des Landes. Auf dem vierten Platz folgt China. Ein weiteres, wichtiges Importland ist Polen. Der Handel mit osteuropäischen Ländern hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Die wichtigsten Transportmodi ins und aus dem Land

Dänemarks Infrastruktur ist hervorragend ausgebaut. Ob See-, Luft- oder Straßentransporte: Waren können schnell und effizient ein- und ausgeführt werden. Wir werfen einen Blick auf die bedeutendsten Transportmodi:

Seefracht

Mit fast 7.500 km Küstenlänge ist Dänemark die fünftgrößte Schifffahrtsnation der Welt. 75% der dänischen Exporte werden auf dem Seeweg verschifft. Das Land verfügt über zahlreiche Häfen, darunter die vier größten Aalborg, Aarhus, Fredericia und Kopenhagen. In Aarhus befindet sich der größte Containerhafen des Landes. 60% aller Container und bis zu 11.3 Millionen Tonnen Fracht werden hier jährlich abgewickelt.

Gut zu wissen:

Die maritime Welthandels-Tradition ist die Wiege vieler erfolgreicher Unternehmen. Heute beschäftigt der Industriezweig (auch Blue Denmark genannt) ca. 96.000 Beschäftigte. Eine der größten Erfolgsgeschichten der Seefahrt schreibt bis heute der dänische Reederei-Riese A. P. Møller-Mærsk.

Luftfracht

Die Airports Kopenhagen, Aalborg, Aarhus und Billund sind Dänemarks größte internationale Flughäfen. Spitzenreiter – mit großem Abstand , sowohl im Passagier- als auch im Frachtaufkommen – bleibt der Flughafen Kopenhagen (CPH). Dieser wickelt im Vergleich zu den anderen Flughäfen 90 Prozent der gesamten dänischen Exporte und Importe ab und ist ein bedeutendes Hub. In CPH wird vor allem internationale Fracht bewegt. Die meiste Tonnage im Luftfrachtbereich entfällt dabei auf die Handelspartner USA, China, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Thailand.

Unser Tipp für Luftfracht von/nach Dänemark:

Zu Logistik und Dänemark fallen den Meisten zuerst Seefrachttransporte ein – zu Recht. Doch unterschätzen Sie nicht das Luftfracht-Angebot. Der Flughafen CPH wickelt nicht nur viel Tonnage ab, sondern wird auch regelmäßig zu Europas effizientesten Airport gekürt. Mit enorm kurzen Transitzeiten gelangen Waren von hier aus schnell über Landwege in Umlauf. Die relativ kurzen Transportwege sowie eine gute Infrastruktur machen den Flughafen zum wichtigen Logistik-Hub. Wenn Sie Waren schnell nach Skandinavien, UK oder Zentraleuropa versenden möchten, kann sich deshalb Luftfracht mit dem Ziel CPH lohnen.

Bahn- und Straßentransporte

Aufgrund der kurzen Landwege ist der Güterverkehr auf der Schiene innerhalb des Landes nicht weit verbreitet. 2020 wurden laut Deutsch-Dänischer Handelskammer noch 90% der Güter über die Straße transportiert. Auch der internationale Schienengüterverkehr spielte bisher nur eine untergeordnete Rolle, auch wenn Dänemark ein wichtiges Transitland für Güter zwischen Zentraleuropa und Skandinavien ist. Allerdings wird aktuell zunehmend in entsprechende Infrastrukturprojekte investiert. Der sich im Bau befindliche Fehmarnbelt-Tunnel zwischen Dänemark und Deutschland soll zukünftig auch für den Schienenverkehr genutzt werden. Vorbild ist die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden, die heute bereits erfolgreich für den internationalen Schienengüterverkehr genutzt wird.

Gibt es länderspezifische Vorschriften (Zölle, Versicherungen, andere spezifische Dokumente oder Anforderungen), die bei Einfuhr oder Ausfuhr zu beachten sind?

Als EU-Mitgliedstaat unterliegt Dänemark dem gemeinsamen Einfuhrbestimmungen der EU. Für den Handel innerhalb der EU gilt damit die Warenverkehrsfreiheit. Außenzolltarife werden für alle Produkte, die aus Nicht-EU-Ländern eingeführt werden, erhoben. Diese Zollsätze können – je nach Warenart – sehr unterschiedlich ausfallen. Für die Verzollung aus Drittländern werden folgende Dokumente benötigt:

 

  • Handelsrechnung
  • Packliste
  • Ursprungszeugnis
  • Bill of Lading

 

Gut zu wissen:

Grönland und Färöer haben einen Sonderstatus. Obwohl die beiden Inseln als autonome Bestandteile zum Königreich Dänemark gehören, sind sie nicht Teil des EU-Zollgebiets. Hier sind ebenfalls Zolldokumente in englischer Sprache erforderlich.

Wie auch in anderen EU-Ländern gelten in Dänemark strenge Einfuhrrichtlinien für Nahrungsmittel und landwirtschaftliche Erzeugnisse (Gemeinsame Agrarpolitik, GAP). 

Auf alle in Dänemark verkauften Waren (und fast alle Dienstleistungen) wird zudem eine Mehrwertsteuer von 25 % erhoben, unabhängig davon, ob die Waren importiert oder vor Ort hergestellt wurden. Eine spezielle Versicherung ist für den Versand nach Dänemark nicht zwingend erforderlich.

Gibt es in Dänemark regionale, saisonale und kulturelle Besonderheiten?

Däninnen und Dänen sind sehr humorvoll, aufgeschlossen aber auch direkt. Besonders wenn es um das Geschäftliche geht, kommen sie gerne direkt ins Eingemachte – ohne viel um den heißen Brei zu reden. Kulturell unterscheidet sich das flächenmäßig relativ kleine Land regional – bis auf merkliche Dialektunterschiede zwischen Nord- und Süddänemark – nicht sehr stark. 

 

Logistische Saisonalitäten sind vor allem im Handel spürbar. Insbesondere im FMCG eCommerce-Bereich gelten die Monate vor Weihnachten als Peak Season. Hier gibt es einen starken Anstieg von Frachtbuchungen. Seefracht sollte deshalb so früh wie möglich gebucht werden.

Unser Tipp: 

Beachten Sie, dass ähnlich den meisten westeuropäischen Ländern, in den Sommermonaten Juli und August einige Geschäftstätigkeiten zu Teilen komplett zum Erliegen kommen. Fixieren Sie also wichtige Planungsschritte mit Ihren Partnern bereits im Vorfeld, um Verzögerungen im Betriebsablauf zu vermeiden.

Wie hoch ist Dänemarks Digitalisierungsgrad?

Dänemark steht in internationalen Digital-Rankings regelmäßig auf Platz 1. Mit dem besten Breitbandnetz Europas können gesellschaftliche Teilhabe, Behördengänge und sogar Arztbesuche bequem digital abgebildet werden. Zahlungen mit Bargeld existieren kaum noch. Damit ist Dänemark sowohl im Digital Economy and Society Index (DESI) als auch im Bereich eGovernment Spitzenreiter. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Däninnen und Dänen Onlinedienste im täglichen Leben nutzen, fußt auf einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie der Regierung, aber auch auf Vertrauen. Cybersecurity wird groß geschrieben, Vorbehalte gegenüber Datensicherheit wie in vielen anderen europäischen Ländern gibt es weniger. Einen großen Beitrag dazu leistet auch eine Transparenz-Initiative, die Bürgerinnen und Bürger genau über die Datennutzung aufklärt. 

Wie stark ist das öffentliche Bewusstsein in Sachen Nachhaltigkeit?

Das Thema Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil des öffentlichen Diskurses. Seit dem Bau des weltweit ersten Offshore-Windparks 1991 gilt Dänemark als Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien. Mehr als 40% der Energie wird bereits aus Windkraft gewonnen; damit steht Dänemark zuletzt auf Platz 2 des Global Sustainability Indizes. Mit dem 2019 beschlossenen Climate Act sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um 70% verringert werden. Bis 2050 möchte Dänemark sogar komplett auf fossile Brennstoffe verzichten und klimaneutral werden. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, plant das Land den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltiger Kraftstoffe. Im Transportsektor sind mehr elektronisch und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, modernisierte Häfen und stärkere Elektrifizierung des Schienenverkehrs geplant. Doch nicht nur die Politik investiert in grüne Projekte. Auch Privatunternehmen sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Die Firmen Ørsted, Mærsk, DSV und der Flughafen Kopenhagen planen z.B. den gemeinsamen Bau einer Wasserstoffanlage, die den Transportsektor mit erneuerbarer Energie versorgen soll.

Was macht die Logistik von und nach Dänemark für Unternehmen so interessant?

Dänemark hat nicht nur eine starke Wirtschaft. Das logistisch und digital hervorragend vernetzte Land bietet besonders eCommerce-Unternehmen eine solide Ausgangsbasis für ihr Business. Der dänische Onlinehandel-Markt dürfte in den kommenden Jahren um weitere 5% jährlich wachsen, was Dänemark zu einem attraktiven Standort für sowohl Importe als auch Exporte macht. Die hervorragende Infrastruktur bildet die Grundlage für nahtlose Supply Chains und einfache, transparente Logistikprozesse. Mit dem richtigen Logistikpartner an der Seite können Warentransporte ins und aus dem Land schnell und reibungslos orchestriert werden. Zusätzlich ist Dänemark ein wichtiger Ausgangs- und Ankerpunkt für die Erschließung der skandinavischen Länder, des Vereinigten Königreichs und Zentraleuropas.  

Forto’s Experten beraten Sie gerne vor Ort!

Ein hoher Digitalisierungsgrad, ein starkes Nachhaltigkeitsbewusstsein und eine lange Handelstradition: Forto und Dänemark, it’s a Match! Es ist selbstredend, dass wir als digitale, nachhaltige Spedition auch in Dänemark einen Heimathafen gefunden haben. In unseren Büros in Aarhus und Kopenhagen sitzen engagierte und erfahrene Logistikexperten, die den dänischen Markt und seine Besonderheiten bestens kennen und eng mit ansässigen Kunden zusammenarbeiten.

 

Möchten Sie ebenfalls Waren aus oder nach Dänemark verschicken, unterstützen wir Sie gerne mit unseren multimodalen Logistikservices. Mit unserer digitalen Plattform vereinfachen wir Logistikprozesse und erhöhen die Transparenz Ihrer Lieferkette. Die innovative Technologie befähigt unsere Logistikexperten dazu, Ihnen jederzeit die beste Transportlösung anzubieten. Ob FCL-, LCL- oder Luftfracht aus und nach Dänemark. Unsere breite Palette an Speditionsdienstleistungen garantiert einen reibungslosen Warentransport. 

 

Unseren Kunden – nicht nur in Dänemark – ist Nachhaltigkeit wichtig. Dem Wunsch nach grüneren Logistiklösungen gehen wir bei Forto aus Überzeugung nach. Deshalb bieten wir CO2-Kompensation sowie die aktive Reduktion von Emissionenen beim Transport an. Unser Team vor Ort berät Sie gerne über digitale, nachhaltige Logistiklösungen. Kontaktieren Sie uns!

Möchten Sie mehr über Logistik in und aus Dänemark erfahren? Nehmen Sie Kontakt mit unseren Experten auf!

Füllen Sie das Formular aus, und Ihr Forto-Logistikexperte wird sich so schnell wie möglich bei Ihnen melden, damit wir darüber sprechen können, wie die Zukunft Ihrer Logistik aussehen kann. 

 

Wir freuen uns darauf, Sie an Bord zu begrüßen.

Kontaktieren Sie uns

Tamara Dwenger

Tamara Dwenger

Nach einem Praktikum bei der AMA Freight Agency Hamburg war Tamara 17 Jahre lang in verschiedenen Experten- und Führungspositionen in der Logistikbranche bei Unternehmen wie FedEx Trade Networks, Kintetsu World Express und Mainfreight tätig. Bei Forto ist sie für die Region Nordics verantwortlich. Sie und ihr Team konzentrieren sich darauf, hochtransparente, reibungslose und nachhaltige Lieferkettenlösungen anzubieten.