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Peak Season: Wie Sie Ihre Logistik auf die Hochsaison vorbereiten

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Jedes Jahr im Sommer, wenn andere noch Urlaub machen, beginnen im Handel und in der Logistik die Vorbereitungen für die Peak Season. Diese umsatzstärkste Zeit des Jahres stellt eine besondere logistische Herausforderung dar, denn schließlich sollen die Waren pünktlich in den Lagern ankommen und zum Verkauf bereitstehen, wenn sie nachgefragt werden. Nicht nur auf Weihnachten müssen sich Handel und Logistik vorbereiten, auch auf den Black Friday und Cyber Monday, dem letzten Freitag und dem letzten Montag im November. Denn an diesen Tagen verzeichnet der Online-Handel stets immense Umsätze. Allerdings – und das ist eine der Schwierigkeiten, mit denen sich vor allem die Logistik auseinandersetzen muss – liegt vor diesen umsatzstarken Zeiten stets die Golden Week in China, eine arbeitsfreie Woche anlässlich des chinesischen Nationalfeiertages. Die Produktion in China steht in dieser Zeit still, Waren werden nicht ausgeliefert.

 

Und nach Weihnachten geht es dann gleich weiter mit der Planung, vor allem für zeitkritische saisonale Waren. Denn im Januar/Februar wird in China das chinesische Neujahrsfest, Chinese New Year gefeiert. Ebenfalls mit rund sieben Tagen Ruhezeit in den Produktionsstätten.

 

Welche Besonderheiten bringt die Peak Season mit sich? Worauf sollten Sie bei Ihrer Logistikplanung in den kommenden Wochen und Monaten achten? Welche Faktoren müssen Sie in diesem Zusammenhang unbedingt berücksichtigen, damit Ihre Waren pünktlich bei Ihnen eintreffen und die Kosten für den Transport als Folge etwa von saisonalen Zuschlägen, der Peak Season Surcharge, Ihr geplantes Budget nicht übersteigen? Wir haben aufgelistet, worauf Sie achten müssen und natürlich gehen wir auch auf die besonderen Bedingungen dieses Jahres ein, die die Logistik beeinflussen.

Die wichtigsten Daten der Peak Season

Golden Week

Die Golden Week in China beginnt stets am 1. Oktober und endet am 7. Oktober. In dieser Zeit um den chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober herum setzt in China eine wahre Völkerwanderung ein, denn die Produktionsstätten sind mit Ausnahme einer Notbelegschaft geschlossen. Alle Arbeitnehmer machen entweder Urlaub und schauen sich unter anderem die großen Sehenswürdigkeiten Chinas wie die Große Mauer an oder besuchen ihre Angehörigen, die zum Teil weit verstreut in China leben.

 

Auch in den Häfen herrscht weitgehend Ruhe. Ankommende Schiffe werden nicht entladen, Schiffe, die auf ihre Abfahrt warten, nicht beladen. Container, die vor der arbeitsfreien Zeit nicht mehr abgefertigt werden konnten, stauen sich in den Häfen, die Reedereien drosseln ihre Kapazitäten, der Zoll arbeitet nur sehr eingeschränkt. Da viele Arbeitnehmer schon kurz vor der Golden Week die Arbeit verlassen, weil sie länger als eine Woche für ihre Vorhaben benötigen, ist auch in den Tagen vor dem 1. Oktober bereits mit Lieferproblemen zu rechnen. Nach der Golden Week kehren manche nicht an ihren Arbeitsplatz zurück, weil sie anderswo eine neue Stelle angenommen haben.

 

Erfahrungsgemäß steigen in der Zeit vor der Golden Week daher die Frachtraten. Denn viele Händler versuchen, ihre Waren vor dem 1. Oktober zu verschiffen, damit sie pünktlich zum Beispiel am Black Friday oder Cyber Monday ankommen. Auch in den Flughäfen herrscht in aller Regel Hochkonjunktur, weil Händler, für die Seefracht etwa aus Platzmangel nicht mehr infrage kommt, Waren per Luftfracht verschicken lassen. Deshalb heißt es in der Logistik früh zu planen, im Sommer bereits ans Ende des Jahres denken und Buchungen rechtzeitig vorzunehmen.

Black Friday und Cyber Monday

Gut anderthalb Monate nach der Golden Week stehen schon die großen Verkaufstage für den E-Commerce an: der Black Friday und der Cyber Monday. Sie zählen zu den umsatzstärksten Tagen im Jahr, obwohl sich mittlerweile viele Kunden auch schon vorher nach Angeboten im Online-Handel umsehen. Umso wichtiger für Händler, möglichst bereits vor diesen beiden Terminen Ende November eine ausreichende Menge an Waren vorrätig zu haben. Eine vorausschauende und sehr detaillierte Produktionsplanung und die fristgerechte Platzierung von Transportbuchungen sind daher unerlässlich, insbesondere wenn nicht genau vorhersehbare Kapazitätsengpässe hinzukommen, die durch die freien Tage in China zur Golden Week noch verschärft werden.

Weihnachten

Ach ja, und dann wäre da natürlich noch Weihnachten, das bekanntlich immer zu schnell kommt. Retailer sollten bereits jetzt das Jahresende ins Visier nehmen und die Produktion ihrer Waren hochfahren, um die Nachfrage der Konsumenten in den Monaten November und Dezember bedienen zu können. Spätestens im September sollten daher auch die Transporte gebucht werden – mit Hinblick auf die Frachtraten, die Schiffskapazitäten und eventuelle Störungen der Lieferketten je früher, desto besser.

Chinese New Year

Nach Weihnachten können Händler und Logistikexperten noch lange nicht durchatmen. Denn das chinesische Neujahrsfest nähert sich mit schnellen Schritten. Auch in den Tagen um Chinese New Year, das jedes Jahr Ende Januar/Anfang Februar gefeiert wird, haben die meisten Arbeitnehmer in China frei. Waren, die im Februar, März oder April termingerecht in Europa anlanden sollen, sollten rechtzeitig, möglichst bereits gegen Ende des Vorjahres, bestellt werden. Buchungen für den Transport sollten ebenfalls so früh wie möglich getätigt werden, denn um Chinese New Year kann es sowohl zu Produktions- und Lieferschwierigkeiten kommen. Auch die Frachtkosten steigen zu diesem Zeitpunkt in der Regel. 

Die Peak Season und ihre Auswirkungen auf die Logistik

Auswirkungen auf Transportmodi

Während der Peak Season ist es nicht einfach, den passenden Transportmodus für die Fracht zu finden. Viele Händler bevorzugen zwar nach wie vor die Seefracht, doch kann es aufgrund von Störungen zu Verspätungen und Schiffsausfällen kommen. In solchen Fällen sollte über alternative Transportmodi wie die Luftfracht oder über eine Kombination verschiedener Transportmodi nachgedacht werden. Auch kann es sinnvoll sein, einen anderen als den ursprünglich angedachten Zielhafen zu wählen, um den Rest des Transports am Boden per Lkw durchführen zu lassen. Aus Kostengründen lässt sich auch ein langsamerer Transportweg, sprich ein langsameres Schiff wählen, denn in der Regel sind die Frachtkosten höher, je schneller die Waren ihr Ziel erreichen. Transporte, die langsamer das Ziel erreichen, sind oft weniger beliebt. Doch hier gilt ebenfalls: Je eher eine Buchung platziert wird, umso sicherer ist es, dass die Waren ihr Ziel pünktlich erreichen.

 

Die Peak Season Luftfracht beginnt zwar wegen der Schnelligkeit des Verkehrsmittels Flugzeug später, doch da viele Händler und Logistiker sich nicht mehr nur auf die Seefracht verlassen, können auch hier die Kapazitäten knapp werden. Mit Fortos digitaler Plattform, auf der Sie jederzeit Frachtraten und Kapazitäten ermitteln können, fällt es Ihnen leicht, den besten Transportweg für Ihre Waren zu wählen oder verschiedene Transportmodi miteinander zu kombinieren.

 

Auf sinkende Frachtraten zu setzen und eine Buchung hinauszuzögern, kann in der Peak Season übrigens bedeuten, dass nur noch Teile Ihrer Fracht transportiert werden können oder Sie doch noch höhere Preise akzeptieren müssen. Kalkulieren Sie daher von vornherein lieber mit höheren Preisen und überdenken Sie Ihren Budgetplan und gegebenenfalls Ihre Verkaufspreise.

Peak Season Surcharges

Rechnen Sie damit, dass während der Peak Season Surcharges fällig werden. In der Regel erheben die Reedereien für Einfuhren aus Asien während der Hochsaison zwischen Juni/Juli und Ende Oktober diese Zuschläge. Das Gleiche gilt für Einfuhren per Luftfracht. Manche Carrier erheben zudem für den Transport von Fracht von und zu bestimmten Häfen eine Peak Season Surcharge. Erkundigen Sie sich rechtzeitig im Voraus nach diesen Aufpreisen und kalkulieren Sie sie in Ihre Budgetplanung ein.

Peak Season in aktuellen Zeiten

Die Peak Season 2022 könnte für Logistiker noch schwieriger werden als die schon wirklich nicht einfachen Jahre zuvor. Vieles ist in diesem Jahr schlicht nicht kalkulierbar. So sind als Folge der anhaltenden Covid-19-Lockdowns in vielen großen chinesischen Städten bestimmte Waren nicht oder nicht so schnell lieferbar, sodass es bei einigen Gütern zu Engpässen bei der Verfügbarkeit kommen könnte. Andererseits hat der Krieg Russlands gegen die Ukraine nicht nur die Energiepreise, sondern als Folge auch zahlreiche Waren des täglichen Bedarfs stark verteuert. Diese Inflation hemmt die Nachfrage nach Konsumgütern. Viele Konsumenten verzichten derzeit lieber auf Dinge, die sie nicht unbedingt benötigen, weil sie aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung nicht absehen können, ob und wie sie weiterhin mit ihrem Geld auskommen.

 

Händler stehen daher vor der Frage, wie viele Waren sie für die Peak Season einkaufen, um einerseits die Nachfrage bedienen zu können und andererseits nicht auf Waren sitzen zu bleiben. Gleichzeitig stellt sich das Problem: Können die Waren überhaupt geliefert werden und falls ja, kommen sie wegen der Produktionsengpässe, aber auch wegen der anhaltenden Überlastung der Häfen weltweit, die unter anderem eine Folge der Lockdowns ist, pünktlich an? Im Juli 2022 stauten sich beispielsweise erstmals mehr als 20 große Containerschiffe in der Deutschen Bucht.

 

Daneben ist nicht klar, inwiefern die steigenden Energiekosten die Höhe der Frachtraten beeinflussen werden. Auch hier kommt es für Logistiker und Händler zu Unsicherheiten.

Alternativen

Zum Transport von Waren gibt es zwar keine Alternative, doch bei allen anhaltenden Unsicherheiten über Lieferschwierigkeiten oder die Höhe von Frachtkosten gibt es für Händler und Logistiker zum Beispiel die Möglichkeit, in der Peak Season Waren mit LCL-Transporten zu verschiffen. So stellen Händler sicher, dass sie auch bei Kapazitätsengpässen in der Seefracht die wichtigsten Waren vorrätig haben, können jedoch Waren, die sie erst später benötigen, nach der Hochsaison ohne Peak Season Surcharges transportieren lassen. Für zeitkritische Waren ist der Transport per Luftfracht eine Alternative. Auch der kombinierte Transport von Waren kann eine lohnende, unter Umständen sogar günstigere Option sein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Fracht zu priorisieren. Wenn aus Kapazitätsmangel nicht alle Waren transportiert werden können, sollten Händler ihre Spedition darüber informieren, welche Artikel Vorrang haben und welche nicht.

Wie Forto Sie in der Peak Season unterstützen kann

Wir von Forto gehen in der Logistik ganz neue Wege. Auf unserer digitalen Plattform können Sie Transportangebote in Echtzeit vergleichen und sofort buchen. Die Kommunikation mit allen, die am Weg der Waren zu Ihnen beteiligt sind, läuft ebenfalls über die Plattform, sodass es nur eine einzige Quelle für alle wichtigen Informationen gibt. Natürlich können Sie den Weg der Fracht in Echtzeit verfolgen und bei Bedarf umsteuern und Transportmittel wechseln, wenn es auf dem Transportweg zu Störungen kommt. Die Experten von Forto helfen Ihnen mithilfe von datengesteuerten Informationen und dem Einsatz künstlicher Intelligenz dabei, Störungen rechtzeitig zu erkennen und beraten Sie über Alternativen. Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung. Wir freuen uns, Ihnen zur Seite zu stehen.

Alla Kopytova

Alla Kopytova

Als Content Marketing Managerin ist Alla bei Forto für die Kreation von fesselndem Content verantwortlich.
Alla hat Kommunikationswissenschaften und Medienmanagement studiert und zuvor sowohl im Konzernumfeld als auch in Startups gearbeitet.
Bei time:matters, einer Lufthansa Cargo-Tochter, hat sie die Logistik-Branche kennen und lieben gelernt. Sie möchte Kunden und Interessenten mit spannendem Branchenwissen und Einblicken in Fortos digitale und nachhaltige Logistik-Lösungen stets auf dem Laufenden halten. In ihrer Freizeit besucht sie Kunstausstellungen und Konzerte und geht gerne auf lange Wandertouren.